Friseure dürfen am 1. März öffnen
10.2.2021
Die Initiatoren sind stolz & dankbar einen wichtigen Beitrag in der Öffnungs-Debatte geleistet zu haben. Der Kampf geht aber weiter.
Es ist geschafft! Als erste Branche dürfen die Friseure wieder öffnen. „Wir sind stolz und dankbar mit unserer Kampagne #NurSicherBeimFriseur einen wichtigen Beitrag in der politischen Debatte geleistet zu haben“, sagt Oliver Schmidt, aus Düsseldorf. „Mit der Öffnung der Friseursalons leistet unsere Branche ab dem 1. März einen wichtigen Beitrag in der Pandemie-Bekämpfungen. Endlich werden Friseurdienstleistungen wieder dort erbracht, wo sie hingehören – in einen professionellen Friseursalon.“
„Unser Dank gilt den über 52.000 Unterstützerinnen und Unterzeichnerinnen, die unser Kampagne Gewicht verliehen haben, aber auch unseren Kolleginnen und Partnern, die mit der Verbreitung unserer Botschaft einen großen Anteil an unserem Erfolg hatten“ sagt Ralf Steinhoff, aus Reutlingen. „Wir sind uns der Verantwortung, die mit der Wiedereröffnung auf uns übertragen wurde, bewusst.“
Es ist unsere feste Überzeugung, dass Friseursalons nicht hätten schließen müssen. Viele Menschen sind auf professionelle Friseur-Dienstleistungen angewiesen. Dies geht so auch aus der Öffnungs-Begründung der Regierung hervor. Wörtlich besagt diese: Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene und der jetzt bereits seit längerem bestehenden Schließung
erscheint es erforderlich, die Inanspruchnahme zu ermöglichen, da erhebliche Teile
der Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen, auf diese angewiesen sind. Neben dieser rationalen Begründung fügte der bayrische Ministerpräsident, Markus Söder, noch hinzu, dass die Öffnung der Friseursalons, neben der Hygiene, auch etwas mit der Würde der Menschen zu hat.
Die Realität zeigt auch, dass die Schließung der Friseursalons zu einem riesigen Boom der Schwarzarbeit geführt hat. Anstelle von Salonbesuchen, wo sehr hohe und verbindliche Hygienerichtlinien gelten und Kontaktnachverfolgung gewährleistet ist, kam es zu illegalen, privaten Kontakten.
„Die Schließung der Friseursalons war kontraproduktiv. Mit der Wiedereröffnung der Friseursalons feiern wir einen großen Erfolg, aber der Kampf ist noch nicht vorbei. Die Botschaft #NurSicherBeimFriseur hat auch nach der Wiedereröffnung eine hohe Relevanz“, sagt Frank Brormann. „Wir müssen nun dafür sorgen, dass die Salons auch dauerhaft geöffnet bleiben. Als Hygienedienstleister haben wir Systemrelevanz. Der Friseurberuf ist in seiner Tradition schon immer ein Hygieneberuf. Das Verständnis für Desinfektion, Sauberkeit und Hygienestandards wird und wurde schon lange vor der Corona-Pandemie in Berufsschulen und Weiterbildungen gelehrt.“
„Unsere Petition ist weiter online und kann unterzeichnet werden“, sagt Manfred Hohmann. „Wir hoffen, dass wir bis zum 1. März noch viele weitere Stimmen sammeln können. Das ist ein politisches Kapital, was wir im Sinne der Branche weiter einsetzen wollen“.
Friseure müssen gehört werden!
8.2.2021
50.000 Unterschriften für die Petition #NurSicherBeimFriseur. Die Initiatoren fordern eine sofortige Öffnung der Friseursalons.
Es ist keine 14 Tage her, da starteten wir, betroffene Friseurunternehmer, die Kampagne #NurSicherBeimFriseur. „Wir sind froh und dankbar, dass wir so schnell, so viele Unterstützer für unser Anliegen gewinnen konnten“ sagt Lars Nicolaisen, Mitinitiator und Unternehmer aus Hamburg. „Mit 50.000 Unterschriften haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Damit haben wir ein Recht auf Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Bundestages.“
„Die Solidarität unter Friseuren, Lieferanten und Kunden ist großartig. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die unsere Initiative in den letzten Tagen so tatkräftig unterstützt haben. Das ist ein Lichtblick in dieser dunklen Zeit. Wir rücken zusammen und kämpfen gemeinsam für unsere Zukunft“ sagt Marc Breckwoldt, Geschäftsführender Gesellschafter von RYF.
„Unsere Forderung, die Salon umgehend zu öffnen, kann von der Politik nicht einfach ignoriert werden“ sagt Rechtsanwalt Herbert Kötter, Geschäftsführer der Dietz Coiffeur GmbH. „Eine pauschale Verlängerung des aktuellen Lockdowns wäre eine große Enttäuschung für uns und unsere Unterstützerinnen und Unterstützer. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und hoffen auf das Vertrauen der Entscheider.“
„Ich erwarte, dass die Politik sich die Mühe macht, und sich differenziert mit der Friseurbranche auseinanderzusetzt“ fordert Mitinitiator Romano Morhard. „Wir unterstützen die Politik bei einer konsequenten Bekämpfung des Covid-19 Virus. Wir sind überzeugt, dass die Schließung der Friseursalons mittlerweile genau das Gegenteil bewirkt. Die Schließung der Friseursalons macht keinen Sinn mehr. Wir sind nicht das Problem, aber können Teil der Lösung sein.“
„Haare wachsen auch im Lockdown. Die Nachfrage nach Friseurdienstleistungen steigt. Diese Nachfrage wird jetzt außerhalb der Salons befriedigt – ohne Hygienekonzept und unmöglicher Kontaktnachverfolgung. Das ist kontraproduktiv!“ sagt Axel Meininghaus, Inhaber einer der führenden Meisterschulen Deutschlands, aus Forchheim. „Die Branche hat zwischen den Lockdowns bewiesen, dass der Friseurbesuch sicher ist“. In der Tat wurden bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege lediglich zwölf meldepflichtige Versicherungsfälle im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion angezeigt und das bei rd. 700.000 Kundenkontakten täglich.
„Der Schwarzmarkt kennt keine Regeln“ sagt Michael Bredtmann aus Wuppertal „Warum die Politik diese Dynamik ignoriert und ein größeres Risiko in Kauf nimmt, indem sie die Salons geschlossen hält, kann ich bei bestem Willen nicht verstehen.“
„Aus unserer Sicht spricht gar nichts gegen eine sofortige Öffnung der Friseursalons in Deutschland“ sagt Guido Paar. „Wir sind Hygiene-Profis und wir haben ein funktionierendes Hygiene-Konzept, was maximal durch eine Vorschrift zum Tragen von medizinischen Masken ergänzt werden könnte, so wie sie ja jetzt auch im ÖPNV oder Handel gilt.“
Kampagne von 12 betroffenen Unternehmern bewegt Deutschland.
6.2.2021
Mit einem Video liefern sie Argumente für die Salonöffnung an die Politik
Innerhalb kürzester Zeit haben über 45.000 Befürworter der Kampagne die Petition unterschrieben. Es fehlen nur noch wenige Stimmen, um die „magische Grenze“ von 50.000 Stimmen zu knacken, mit der die Initiatoren ein Recht auf Anhörung haben. Jetzt legen die Initiatoren noch einmal mit einem kurzen Video-Apell nach.
„Mit unserer Kampagne sprechen wir vielen Menschen aus der Seele“ sagt Oliver Schmidt, Friseurunternehmer aus Düsseldorf. „Die Menschen unterschreiben nicht nur die Petition. Es wurden mittlerweile knapp 20.000 Kommentare auf der Petitionsplattform hinterlassen. Es ist toll zu lesen, was unsere Kolleginnen und Kollegen, aber auch viele unsere Kundinnen und Kunden schreiben. Es ist deutlich: wir werden gebraucht.“
Bewusst haben die 12 Unternehmer nicht wirtschaftliche Motive oder Existenzangst in den Mittelpunkt der Kampagne gestellt, sondern argumentieren anders. „Haare wachsen auch im Lockdown. Die Nachfrage nach Friseurdienstleistungen steigt. Diese Nachfrage wird jetzt außerhalb der Salons befriedigt – ohne Hygienekonzept und unmöglicher Kontaktnachverfolgung. Das ist kontraproduktiv!“ sagt Ralf Steinhoff aus Reutlingen. „Wir haben zwischen den Lockdowns bewiesen, dass der Friseurbesuch sicher ist“. In der Tat wurden bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege lediglich zwölf meldepflichtige Versicherungsfälle im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion angezeigt und das bei rd. 700.000 Kundenkontakten täglich.
„Der Schwarzmarkt kennt keine Regeln“ sagt Manfred Hohmann „das begreift auch langsam die Politik.“ Jüngst meldete sich Bundesinnenmister Horst Seehofer zu Wort und wird im SPIEGEL mit der Forderung nach einer schnellen Öffnung der Friseure zitiert. Er möchte Maßnahmen zurücknehmen, die ganz offensichtlich keine Schutzwirkung entfalten.
„Aus unserer Sicht spricht gar nichts gegen eine sofortige Öffnung der Friseursalons in Deutschland“ sagt Marc Befurt aus Ulm. „Wir haben ein funktionierendes Hygiene-Konzept, was maximal durch eine Vorschrift zum Tragen von medizinischen Masken ergänzt werden könnte, so wie sie ja jetzt auch im ÖPNV oder Handel gilt.“
Die 12 Unternehmer möchte den Druck auf die Politik erhöhen. Am 10. Februar beraten die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, wie es nach dem 14. Februar weitergehen soll. „Wir hoffen, dass die Politik von Ihrem Pauschal-Kurs abweicht und endlich anfängt, sich über einzelne Branchen Gedanken zu machen“ fordert Frank Brormann aus Oelde. „Die Schließung der Friseursalons macht überhaupt keinen Sinn mehr.“

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